Zum 40 Todestag und 118. Geburtstag von Wolfgang Staudte
ROTATION
Der Maschinenmeister Behnke ist ein politisch wenig interessierter Mann, der sich seiner Familie zuliebe mit der NSDAP arrangiert hat. Von seinem Schwager lässt er sich überreden, eine Druckerpresse zu reparieren, auf der antifaschistische Flugblätter gedruckt werden. Er nimmt einige der Flugblätter mit nach Hause – und wird von seinem eigenen Sohn Helmuth, einem überzeugten Hitlerjungen, an die Gestapo verraten. Nach Verhör und Folter kommt Behnke ins Gefängnis. Zum Kriegsende wird er von russischen Soldaten befreit. Doch seine Frau ist tot und sein Sohn befindet sich in Kriegsgefangenschaft. Als Helmuth eines Tages nach Hause zurückkehrt, vergibt ihm Behnke. (Filmportal)
Der Filmtitel nimmt Bezug auf die zum Druck der Flugblätter verwendete Rotationsmaschine. Die Maschine steht als Metapher für sich wiederholende Ereignisse – fortwährend dreht sich die Walze im Kreis. Ähnlich wie der fast zeitgleich von der DEFA produzierte Film DIE BUNTKARIERTEN (Kurt Maetzig, 1948) rückte auch ROTATION das Schicksal einer deutschen Arbeiterfamilie in den Mittelpunkt. ROTATION wurde 1948 gedreht, fand aber erst im September 1949 den Weg in die Kinos. Differenzen zwischen Regisseur Staudte und der DEFA verzögerten die Fertigstellung. Ein Streit entbrannte um die Schlussszene, in der Hans Behnke die Uniform seines Sohnes – begleitet von den Worten „... und dies ist deine letzte Uniform.“ – ins Feuer wirft. Die Szene durfte bleiben; der Ausspruch wurde jedoch zensiert. Eine weitere Zusammenarbeit lehnte er zu diesem Zeitpunkt ab. (DEFA)
D 1948, R: Wolfgang Staudte, B: Fritz Staudte, Erwin Klein, Wolfgang Staudte, K: Bruno Mondi, Sch: Lilian Seng, M: H.W. Wiemann, D: Paul Esser, Irene Korb, Karl-Heinz Deickert, Werner Peters, Spielfilm, S/W, FSK 12, 84 Min, dtF
Unsere Kooperationspartner:
Wolfgang-Staudte-Gesellschaft,
Filmhaus Saarbrücken