EDWARD II
Als Edward nach dem Tod seines Vaters die Thronfolge antritt, ist eine seiner ersten Amtshandlungen, seinen einst nach Frankreich verbannten Freund und Liebhaber Pier Gaveston zurück an den englischen Hof zu bringen. Um Gaveston vor weiteren Attacken zu schützen, überschüttet Edward ihn mit Titeln und Ländereien, was seinen gesellschaftlichen Status deutlich hebt, aber auch den ohnehin schon großen Unmut über dessen Beziehung zum König noch steigert. Viel mehr noch als durch diese Taten fühlt sich Königin Isabella von der Weigerung ihres Gemahls gekränkt, das Bett weiterhin mit ihr zu teilen. Als Gaveston seine neue Macht und seinen Einfluss bei Hofe dazu nutzt, an eben jenen Männern Rache zu üben, die einst für seine Verbannung verantwortlich waren, ist nach Meinung Lord Mortimers, dem Verantwortlichen für die Militärstreitkräfte des Königs, das Maß endgültig voll. Doch er unterschätzt dabei, wie stark die Gefühle des Königs für seinen Liebhaber tatsächlich sind. (film-rezensionen.de)
Provokante, meisterliche Verfilmung eines Theaterstücks des englischen Dramatikers und Shakespeare-Zeitgenossen Christopher Marlowe. Der Stoff wird mit aktualisierenden Bezügen als Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Macht- und Gewaltausübung und der Unterdrückung der Homosexualität gedeutet. Die in ihrer ausgefeilten Ästhetik herausragende Theateradaption fordert den diskussionsbereiten Zuschauer mit ihrer schonungslosen Gesellschaftskritik heraus, die erkennbar von der Leidenserfahrung des von Aids gezeichneten Regisseurs geprägt ist.
(filmdienst.de).
GB 1991, R: Derek Jarman, B: Derek Jarman, Stephen McBride, Ken Butler, Vorlage: Christopher Marlowe, K: Ian Wilson, M: Simon Fisher Turner, Sch: George Akers, D: Steven Waddington, Andrew Tiernan, Tilda Swinton, Nigel Terry, Kevin Collins, Jerome Flynn, Annie Lennox, 90 Min, FSK: 16, OmU
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