Marcel Proust im Medium Film
CÉLESTE
Céleste ist ein einfaches Mädchen vom Lande, ein Mensch mit großer Herzensgüte und sensiblem Einfühlungsvermögen. Als Ehefrau von Prousts Chauffeur Odilon Albaret ist sie in den Pariser Haushalt des asthmakranken Dichters gekommen. Längst hatte Proust sein Leben als Dandy aufgegeben. Aufopferungsvoll hat sie den kranken und höchst gefährdeten Dichter während der letzten Jahre seines zurückgezogenen Lebens gepflegt und ihm geholfen, sein großes, 4 000 Seiten-Romanwerk »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« zu vollenden, das er seinem kranken Körper, nachts schreibend, in qualvoller Mühe abgerungen hat. Während er ruhte, wartete sie in der Küche auf sein Klingeln, hatte jederzeit die Räucherstäbchen zur Hand, mit denen Proust versuchte, seines Asthmas Herr zu werden. Jeden Morgen nimmt sie die beschriebenen Blätter von der Bettdecke und ordnet sie. Und sie kann wunderbar zuhören, wenn er erzählen will.
Der Film beschreibt den Zustand seiner durch Krankheit beeinflussten Abkapselung von der Welt und die Entfaltung einer ganz behutsamen menschlichen Beziehung zwischen Céleste und dem Dichter, dessen anspruchsvollen Lebensrhythmus sie in großer Geduld und Hingabe ganz zu dem ihren macht. Der Film beginnt mit dem Zeitpunkt, an dem die 20-jährige Céleste Albaret 1919 ihren Dienst bei Marcel Proust aufnimmt, und endet mit dem Tod des Dichters am 18. November 1922. Er wurde 51 Jahre alt. (ard.de)
Beachtlich inszeniert und eindringlich gespielt, bietet das Kammerspiel voller innerer Spannung aufnahmebereiten Zuschauern ein intellektuelles Vergnügen.
(filmdienst.de).
Basierend auf den Erinnerungen von Céleste Albaret, der langjährigen Haushälterin Marcel Prousts, schildert der Spielfilm die Lebensgeschichte der Frau, die einem der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts so nahe stand wie kaum jemand. Nachdem sie im Jahr 1913 Prousts Chauffeur geheiratet hat, wird die aus dörflichen Verhältnissen stammende Céleste von Proust als Haushälterin engagiert. Gegen alle Konventionen der damaligen Zeit blüht sie in dieser Position voll auf und setzt damit ihren Ruf und ihre Ehe aufs Spiel. Neun Jahre lang, bis zu dessen Tod im November 1922, bleibt sie als geduldige Zuhörerin an der Seite des überaus schwierigen Schriftstellers. Erst im Nachhinein wird ihr klar, dass er zu jener Zeit im Begriff war, sein wichtigstes Werk zu erschaffen.
(filmportal.de)
BRD 1981, R: Percy Adlon, B: Percy Adlon, Vorlage, Vorlage: Céleste Albaret, K: Jürgen Martin, M: César Franck, Sch: Clara Fabry, D: Eva Mattes, Jügen Arndt, Norbert Wartha, Wolf Euba, Joseph Manoth, 107 Min, FSK: 6
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Französische Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes