NAKED LUNCH
Nach dem Totschlag an seiner Frau kann sich ein drogenabhängiger Gelegenheitsschriftsteller in die Interzone absetzen, wo Drogenkonsum zum völligen Realitätsverlust führt. Metaphorisch angelegte, schwer zu entschlüsselnde Verfilmung des autobiografisch gefärbten Kultbuchs von William S. Burroughs. Trotz der bizarren und für feinsinnigere Gemüter auch ekelerregenden Beschreibung des Drogenrauschs stellen Inszenierung und Bildgestaltung einen eher ruhigen Erzählfluß her, der Horrortrip und Realität untrennbar verwebt und das Geschehen als einen Schwebezustand des Bewusstseins darstellt. Dabei werden Fragen nach Identität – auch in sexueller Hinsicht -, Kreativität und der Befindlichkeit des Menschen gestellt und negativ beantwortet: Der Mensch ist im Teufelskreis des Lebens gefangen. (filmdienst.de)
»Vertilge jeglichen vernünftigen Gedanken!« An den Ratschlag von Bill Lee, dem Alter Ego William Burroughs’, hat sich David Cronenberg bei seiner Adaption eines als unverfilmbar geltenden Romans strikt gehalten. In einem surrealistischen Puzzle voller Monstren und Mutationen, Body-Horror und literarischen Anspielungen auf die Beat Generation entpuppt sich das Leinwandgeschehen als pures filmisches Amalgam, in dem Realität, Rauscherfahrung und literarische Fantasie unmerklich ineinander übergehen. »Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt.« (berlinale.de)
NAKED LUNCHGB/CND 1991, R: David Cronenberg, K: Peter Suschitzky, M: Howard Shore, Sch: Ronald Saunders, D: Peter Weller, Judy Davis, Ian Holm, Julian Sands, Roy Scheider, Monique Mercure, Nicholas Campbell, Michael Zelniker, Robert A. Silverman, Joseph Scorsiani, Sean McCann, Julian Richings, 115 Min, FSK 16, Horrorfilm, 4k UHD, OmU