Antigone
ANTIGONE
Nach dem gewaltsamen Tod der Eltern und ihrer Flucht aus Algerien lebt die 16-jährige Antigone Hipponomes mit ihren drei Geschwistern und ihrer Großmutter in Quebec. Während Antigone sich als exzellente Schülerin beweist, lässt sich ihr Bruder Polynice mit einer Straßengang ein. Bei einer fatalen Begegnung mit der Polizei wird Polynice verhaftet, woraufhin ihm die Abschiebung aus Kanada droht. Überzeugt, dass ihr Bruder in Algerien nicht überleben würde, fasst Antigone einen gleichermaßen kühnen wie gefährlichen Rettungsplan. — In freier Anlehnung an die Tragödie von Sophokles schildert Regisseurin Sophie Deraspe das Aufbegehren einer aufopferungsbereiten Heldin gegen inhumane Verhältnisse. Zurecht wurde ihre kämpferische Klassiker-Adaption 2019 beim Toronto International Film Festival als Bester kanadischer Film ausgezeichnet. (maplemovies.de)
Wie Sophokles' »Antigone« eine Tragödie ist, so ist Deraspes ANTIGONE ebenfalls eine Tragödie, wenn auch eine subtilere, bei der es weniger um den Verlust von Leben als um den Verlust von Idealismus geht, da Antigone zu erkennen beginnt, dass niemand anderes, egal wie sehr sie ihn liebt, ihren eigenen, unerbittlich hohen Ansprüchen an Loyalität und Selbstaufopferung gerecht werden kann. Dass eine so verinnerlichte, abstrakte Tragödie so bewegend sein kann, ist ein Beweis für Deraspes intelligenten Schreibstil und Riccis großartige, kämpferische und doch verletzliche Darstellung. (Variety)
CND 2019, R: Sophie Deraspe, B u K: Sophie Deraspe, Sch: Geoffrey Boulangé, Sophie Deraspe, M: Jad Orphée Chami, Jean Massicotte, D: Nahéma Ricci, Nour Belkhiria, Rawad El-Zein, Rachida Oussaada, FSK 18 (ungeprüft), 109 Min, OmU
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