Buñuel
DER DISKRETE CHARME DER BOURGEOISIE
Der Botschafter von Miranda Don Rafael, Monsieur Thévenot und seine Frau, Alice Sénéchal und ihr Mann sowie Florence, alles Angehörige der High Society, planen ein Abendessen gehobener Klasse in elitärem Kreis. Doch das stilvolle Dinner muss aufgrund verschiedener Missverständnisse und Pannen dauernd verschoben werden. Ob die Gäste den Termin vergessen haben, ein toter Restaurantbesitzer im Nachbarzimmer den Appetit verdirbt, die Gastgeber über ihren Sextrieb das Menü vernachlässigen oder das Militär einmarschiert – das elegante Mahl scheint einfach nicht zustande zu kommen. Stattdessen werden die Figuren in Träumen immer wieder mit Themen konfrontiert, über die sie in der gezeigten Form normalerweise nicht nachdenken würden. (Filmstarts)
Es ist keine Wiederkehr des Immergleichen, sondern die an der Dramaturgie der Komödie und des absurden Theaters geschulte Ästhetik der Unterbrechung ritueller Abläufe, die den Alltag der Menschen und hier vor allem einer bestimmten Klientel, des ach so zivilisierten und kultivierten Bürgertums, durcheinanderwirbelt. Buñuels und Carrières filmische Erzählkunst, die sich keinem dramaturgischen Regelwerk unterwirft, sowie Buñuels schnörkelloser und ebenso kinematographischer wie am Theater sich orientierender Inszenierungsstil entfachen in DER DISKRETE CHARM DER BOURGEOISIE ein Feuerwerk ebenso rätselhafter wie bitterbös-komischer Begebenheiten, die sich zu einer brillanten Gesellschaftssatire verdichten. (Filmdienst)
LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE F/E/I 1972, R: Luis Buñuel, B: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière, K: Edmond Richard, Sch: Hélène Plemiannikov, D: Fernando Rey, Delphine Seyrig, Stéphane Audran, FSK 12, 102 Min, OmU
Unsere Kooperationspartner:
Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft,
Schwerpunkt Hispanistik, Universität
des Saarlandes