RUNNING ON SAND
1 Im Anschluss Online-Diskussion mit dem Regisseur.
Der aus Eritrea geflüchtete Aumari nutzt eine Verwechslung am Flughafen aus, um seiner Abschiebung aus Israel zu entkommen. Dabei nimmt er die Identität des neuen Star-Einkaufs von Maccabi Netanya an und soll den Fußballclub nun zum Klassenerhalt führen. Es gibt nur ein Problem: Aumari verfügt über keinerlei fußballerisches Talent. Dafür allerdings über einen Plan: Die Tarnung so lange aufrechterhalten, bis sein kleiner Bruder aus einem Geflüchtetencamp die Stadt erreicht und er mit ihm und seinem besten Freund gemeinsam nach Deutschland flüchten kann. Das fußballerische Unvermögen gleicht Aumari mit einem unbändigen Optimismus und seinem großen Herzen aus, mit welchem er alle berührt, denen er bei seinem Versteckspiel begegnet – vor allem Neta, die Tochter des Clubbesitzers und Managerin des Vereins. Eine feinfühlig austarierte Mischung aus herzergreifendem Drama mit zielgenauer Situationskomik, der es trotz des Humors gelingt, das Schicksal des Protagonisten und seiner Weggefährt:innen ernst zu nehmen. RUNNING ON SAND thematisiert Rassismus innerhalb der israelischen Gesellschaft, wobei ein großer Teil des Casts sich aus in Israel lebenden geflüchteten Personen zusammensetzt und dem Film einmal mehr Authentizität verleiht. Eine Geschichte über Schmerz, Verlust und Hoffnung, deren kompliziertes Verhältnis sich schon in Aumaris erstem Satz offenbart: „Ich laufe schon mein ganzes Leben. Es gibt Menschen, die sind zum Laufen geboren – die, die keine andere Wahl haben.“ (Merlin Webers, JFBB)
ISR 2023, R: Adar Shafran, B: Asaf Zelicovich, Yoav Hebel, Sarel Piterman, K: Daniel Miller, Sch: Arik Lahav-Leibovich, M: Ran Bango, D: Chansela Mongoza, Kim Or Azulay, Tzvika Hadar, FSK 18 (ungeprüft), 104 Min, OmU
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