MA VIE, MA GUEULE – MEIN LEBEN, MEIN DING
Vielleicht war sie schön, vielleicht wurde sie geliebt, vielleicht war sie eine gute Mutter für ihre Kinder, eine zuverlässige Kollegin, eine große Liebe, ja vielleicht. Heute ist alles schwarz, gewalttätig, absurd und es macht ihr Angst: Sie ist 55 Jahre alt (bald 60!). Sie fragt sich: Wie geht man mit sich selbst und mit dem Tod, um. So banal ist auch ihr Alltag, der von kurzen Gedichten auf einer Ecke der Papiertischdecke und Terminen beim Psychiater, um ihre Misserfolge zu erklären, unterbrochen wird. Ein Krise mit der Lust, alles über den Haufen zu werfen, gefilmt mit unendlichem Einfühlungsvermögen, einer aufrichtigen Absurdität, die sich aus den angenommenen Längen ergibt, und einem echten Sinn für Dialoge, die zugleich witzig und bittersüß sind. (Sortie a Paris)
Verdrehte oder melancholische Sequenzen durchziehen die Erzählung, insbesondere die mit einem Philippe Katerine, der launischer denn je ist. Ansonsten wird dieses Film-Testament, in dem sich die talentierte Regisseurin selbst inszeniert, zweifellos einen großen Teil der französischen Autorenfilmszene erschüttern, denn Sophie Fillières war mit ihrem natürlichen Wohlwollen und ihren klugen Ratschlägen schon lange eine Patin für viele junge Filmemacher, angefangen bei Justine Triet, der Regisseurin von ANATOMIE EiNES FALLS. Einige haben ihr bereits im Mai in Cannes bei der Eröffnung der Quinzaine des cinéastes die Ehre erwiesen, wo der Film in Anwesenheit ihrer Kinder, der Schauspieler des Films, von Verwandten, Technikern, befreundeten Regisseur*innen gezeigt wurde. Ihr letzter Film, zweifellos ihr persönlichster, kommt nun dem Publikum entgegen. (Le Parisien)
F 2024, R: Sophie Fillières, B: Sophie Fillières, K: Emmanuelle Collinot, Sch: François Quiqueré, M: Philippe Katerine, D: Agnès Jaoui, Angelina Woreth, Édouard Sulpiceo, FSK 18 (ungeprüft), 99 Min, OmU
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