Premiere
Ungarische Polit-Satire
EINE ERKLÄRUNG FÜR ALLES
Politsatire über Populismus in Ungarn – und überall. Der Schüler Abel rasselt bei der Abi-Prüfung durch. Er war mehr mit seiner neuen Liebe beschäftigt als mit der Vorbereitung. Dem enttäuschten Vater, einem begeisterten Orban-Anhänger, erklärt er clever, sein linker Lehrer habe ihn durchfallen lassen wegen einer Ungarn-Anstecknadel am Revers. Die Story zieht mediale Kreise und avanciert schnell zum nationalen Skandal. Ein Aufklärungsfilm der amüsant entlarvenden Art aus der Herzkammer der europäischen Rechtsausleger. Cineastisches Gegengift gegen Populismus – nie war es so wertvoll wie heute. (Programmkino)
Das repressive Klima, das Orbán und seine Regierung in der Gesellschaft verbreiten, wird in diesem Film deutlich spürbar. Menschen wie die Reporterin, die opportun berichtet, machen Karriere. Nicht nur Lehrer Jakab, der ein Gegner der Fidesz-Partei ist, auch sein Rektor müssen wegen der bösen Schlagzeilen zittern. Reisz lädt zu einer spannenden Suche nach den Motiven ein und rückt erst gegen Ende mit der überraschenden Wahrheit heraus. Ábel, hervorragend gespielt von Gáspár Adonyi-Walsh, erinnert von ferne an manch junge Charaktere der Nouvelle Vague. Im Verhältnis der Außenwelt zu ihm scheint es ein wachsendes Missverständnis zu geben. Reisz lässt die jungen Leute durch die altehrwürdige Stadt Budapest spazieren, von den Hügeln auf ihre Lichter schauen, die Straßen mit Lebensfreude füllen. Eine der schönsten langen Szenen des Films gehört Ábel, der auf seinem Rad durch die Stadt fährt, als wolle er nirgends ankommen, alle Sinne offen für die Freiheit. (Kinozeit)
Magyarázat mindenreSLO/H 2023, R: Gábor Reisz, R: Gábor Reisz, B: Gábor Reisz, Éva Schulze, K: Kristóf Becsey, M: András Kálmán, Gábor Reisz, S: Vanda Gorácz, Gábor Reisz, D: Gáspár Adonyi-Walsh, István Znamenák, András Rusznák, Rebeka Hatházi, FSK 12, 128 Min, OmU