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The True Size of Africa

FAYA DAYI

Ein Film rund um den Khat-Strauch, dessen Blätter als bewusstseinserweiternde Droge dienen und der in Äthiopien angebaut wird. Der Film beleuchtet in Schwarz-weiß-Bildern Anbau, Ernte und Vertrieb der Pflanze sowie deren Anwendung, die zeitweilige Euphorie hervorruft, im Endeffekt aber die Armut der Bevölkerung verstärkt und Familien zerstört. Der in hypnotischer Langsamkeit operierende Film erzählt elliptisch und überlappend, sodass eher ein eindrucksvoll bebildertes Gedicht als eine herkömmliche Dokumentation entsteht. Der Schaden durch die Pflanze tritt nichtdestotrotz in schmerzlicher Deutlichkeit hervor. (Filmdienst)

Die Leidensgeschichten fügen sich zu einem Bild des nationalen Unwohlseins und der Resignation zusammen, und hier kommt das Khat ins Spiel: „Jeder kaut, um zu entkommen“, bemerkt Mohammed mürrisch und ist entschlossen, auf andere Weise zu entkommen. FAYA DAYI beschäftigt sich mit mikrokosmischen Tableaus, ein Ansatz, der durch Beshirs Talent für beeindruckende Bildgestaltung gut unterstützt wird: Zufällige alltägliche Aufnahmen, sei es von einem Baum voller Vögel, die im Wind kauern, oder von zwei Jungen, die geduldig eine neue Flechtwerkhütte schmieren, werden in die hypnotische Beschwörung eines schmerzhaften, auf ein erträgliches Tempo verlangsamten Lebens einbezogen. Inmitten solcher Szenen erzählt eine mystische Off-Stimme lokale Überlieferungen über die Suche nach dem ewigen Leben, die so weit von der Realität in Harar entfernt klingen, wie es nur möglich ist: Mohammed strebt nicht nach Unsterblichkeit, sondern nach einer Zukunft. (New York Times)

ETH/US/KAT 2021, R: Jessica Beshir, B, + K: Jessica Beshir, Sch: Jeanne Applegate, Dustin Waldman, Dokumentarfilm, FSK 18 (ungeprüft), 120 Min, OmeU

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Trailer

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