EINE FANTASTISCHE FRAU
Marina und Orlando lieben sich und planen eine gemeinsame Zukunft. Sie arbeitet als Kellnerin und singt leidenschaftlich gern, der 20 Jahre ältere Geliebte hat ihretwegen seine Familie verlassen. Doch als die beiden nach Marinas ausgelassener Geburtstagsfeier in einem Restaurant nach Hause kommen, wird Orlando plötzlich leichenblass, reagiert nicht mehr. Im Krankenhaus können die Ärzte nur noch seinen Tod feststellen. Die Ereignisse überschlagen sich: Marina sieht sich mit den unangenehmen Fragen einer Kommissarin konfrontiert, und Orlandos Familie begegnet ihr mit Wut und Misstrauen. Seine Noch-Ehefrau schließt sie von der Beerdigung aus; die gemeinsame Wohnung, die auf dem Papier Orlando gehört, soll sie möglichst rasch verlassen. Marina ist eine Transgender-Frau, und die Familie des Verstorbenen fühlt sich durch ihre sexuelle Identität bedroht. Mit der gleichen Energie, mit der sie früher dafür gekämpft hat, als Frau zu leben, pocht Marina nun erhobenen Hauptes auf ihr Recht auf Trauer.(Verleih)
Marinas Situation ist sehr bekannt unter queeren und trans* Personen ist, die oftmals nicht rechtlich abgesichert sind und so in Notfällen keinerlei Handhabe haben. Marina wird von zwei Seiten verraten: vom Staat und von der Gesellschaft. Doch ihre Menschlichkeit und ihren Sinn für Gerechtigkeit vermag niemand ihr zu nehmen. Auch hier sind es starke, ruhige Frauen, die mit der Isolation kämpfen und die es sich einfach nicht leisten können zu weinen und zusammenzubrechen, denn sie haben zu viel damit zu tun, ihre Würde zu bewahren und ihr Recht einzufordern.
UNA MUJER FANTÁSTICAChi/USA/D/E 2017, R: Sebastián Lelio, B: Sebastián Lelio, Gonzalo Maza, K: Benjamín Echazarreta, S: Soledad Salfate, M: Matthew Herbert, D: Daniela Vega, Francisco Reyes, Luis Gnecco, FSK 12, 104 Min, OmU
Unsere Kooperationspartner:
LSVD Saar,
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