Premiere
Leben und Träumen in Somalia
THE VILLAGE NEXT TO PARADISE
THE VILLAGE NEXT TO PARADISE ist das Spielfilmdebüt des somalischen Regisseurs Mo Harawe. Mamargade kämpft als alleinerziehender Vater in einem abgelegenen Dorf in Somalia mit den Herausforderungen des Alltags. Seine Schwester Araweelo sucht nach ihrer Scheidung bei ihm ein neues Zuhause. Cigaal, sein Sohn, kommt in den Turbulenzen der zerbrechlichen Familie manchmal zu kurz. Mamargade braucht Geld, die Einkünfte als selbstständiger Totengräber reichen kaum aus. Araweelo sucht derweil nach einem Weg, ihren Traum von einer eigenen Schneiderei zu verwirklichen. Trotz unterschiedlicher Ziele findet die Patchwork-Familie durch Liebe, Vertrauen und Zuversicht ihren eigenen Weg. (Arsenal)
Insbesondere der Umgang mit Zeit und Sprache unterscheidet sich deutlich von jenem, den man in Mitteleuropa gewohnt ist. Im Dorf passiert nicht viel. Jeder weiß über die anderen Bescheid. Hier herrscht keine Eile. Da es nicht viel zu erzählen gibt, wird langsam gesprochen und trotz eingeschränkter Bildungsmöglichkeiten: voll Poesie. Das Schweigen zwischen den kurzen Sätzen hat ebenso viel Gültigkeit wie die Worte. Was zu sagen ist, wird indirekt ausgedrückt. Persönliche Erzählungen werden vom Gegenüber sehr erstaunt zur Kenntnis genommen. Cigaal erzählt seine Geschichten in Worten und Bildern, solange seine Träume es zulassen. Ein Glück, dass auch der Regisseur ihm gleichtut. Vieles an diesem fernen Land ist fremdartig und schön. Man kann Mo Harawe nur danken, dass sein Film es uns mit solcher Sensibilität und so viel Charme näherbringt. (uncut.at)
THE VILLAGE NEXT TO PARADISEA/F/D/SOM 2024, R: Mo Harawe, B: Mo Harawe, K: Mostafa El Kashef, S:Joana Scrinzi, D: Ahmed Ali Farah, Anab Ahmed Ibrahim, FSK 12, 134 Min, OmU