Reservieren
OmU

Ukrainischer Filmclub

INTERCEPTED

Was treibt die Menschen an, die in dein Land kommen, um Krieg zu führen? INTERCEPTED sucht Antwort auf diese Frage in zwei parallelen Welten. Die Kamera nimmt Bilder der Zerstörung auf, in ruhigen Einstellungen, in denen ukrainische Dörfer und Städte, Häuser und Autobahnen nach ihrer Befreiung von den russischen Okkupanten zu sehen sind. Wir schauen hin und sehen nicht den schwarzen Abgrund der Zerstörung und des Todes, sondern Landschaften, in denen (wieder) gelebt wird. Das macht Mut und setzt der medialen Normalisierung des Grauens etwas entgegen. Es sind Rahmungen gegen die Bilderflut. Den schockierenden Kontrapunkt bildet die Tonspur. Wir hören – den ganzen Film über – Aufzeichnungen der vom ukrainischen Geheimdienst im Jahr 2022 abgehörten Telefongespräche russischer Soldaten mit ihren Familien. Schwer zu sagen, was mehr erschüttert: die soldatischen Geständnisse von Vergewaltigungen, Plünderungen, Folterungen von zivilen Opfern und Kriegsgefangenen oder die (meist) weiblichen Stimmen von „zu Hause“, die von Chauvinismus und Hass, Falschinformation und schizophrener Propaganda zeugen. Fassungslos stehen sich Bild und Ton gegenüber, zusammengeführt im filmischen Raum. (Berlinale)
Die Gegenüberstellung der Spuren des Krieges mit den Selbstzeugnissen russischer Soldaten über das Töten, über die Wirkung der Propaganda, den Hass, machen den Film zu einem beklemmenden Dokument. Eines der Telefonate bleibt besonders in Erinnerung, darin bittet ein russischer Soldat seine Frau, falls er sterbe, solle sie dafür sorgen, dass sein Sohn niemals Soldat werde. (Dennis Wagner, ARD)

CAN/F/UKR 2024, R: Oksana Karpovych, B: Oksana Karpovych, K: Christopher Nunn, Sch: Charlotte Tourres, M: NFNR, FSK 16, 95 Min, OmU

kino achteinhalb: INTERCEPTED

Trailer

Um den Trailer ansehen zu können, müssen Sie das Setzen von Marketing-Cookies (für Youtube, Vimeo, etc.) erlauben.