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CEIJA STOJKA – PORTRÄT EINER ROMNI

CEIJA STOJKA ist das einfühlsame Portrait der während der Dreharbeiten 66jährigen österreichischen Romní Ceija Stojka. Er ist auch ein Film über das Vergangene in der Gegenwart, über ein Leben mit traumatisierenden Erfahrungen und über das Glück zu leben. Der Film rekonstruiert Ceija Stojkas Lebensgeschichte und damit auch ein Stück Geschichte der Roma und Sinti in Österreich. (Verleih)

Karin Berger kennt ihre Protagonistin seit mehr als zehn Jahren. Diese Intimität macht sich in zahlreichen Momenten wohl tuend bemerkbar. Nicht nur, dass nie ein exotischer oder folkloristischer Gestus durchschlägt, man spürt oft ein gegenseitiges Vertrauen, das die Kamera regelrecht vergessen macht. Vor allem die Szenen der großen Familienfeste wären ohne diese Basis kaum vorstellbar. Prekär hätte die Konfrontation mit Fotografien aus der Häftlingskartei von Auschwitz werden können, die Ceija und ihre Angehörigen noch nie vorher zu Gesicht bekommen haben. So aber gerät die Dokumentation der abgründigen Situation zu den stärksten Augenblicken des Films. Großeltern, Eltern, Onkel, Tanten, Geschwister, Ceija selbst als Kind – abgelichtet, vermessen und registriert durch die Bürokratie der Vernichtung. Ohne dass die Wahlerfolge der Haider-Partei oder der Bombenanschlag von Oberwart konkrete Erwähnung finden, vermitteln sich diese aktuellen Bezüge doch. Gerade durch seine Unaufdringlichkeit und das Fehlen vordergründiger Didaktik leistet der Film einen wichtigen Beitrag für die Erhellung eines noch immer wenig bekannten historischen Kapitels: Oral History, wie sie besser nicht sein könnte. Darüber hinaus wird eine Brücke zur augenblicklichen Wahrnehmung fortgesetzter Diskriminierung geschlagen. Der Begriff Zigeuner, dies sollten sich die Wächter politischer Korrektheit in ihre Kladde eintragen, hat für die Betroffenen selbst keinerlei diskriminierenden Anstrich. Der Sohn Ceija Stojkas bringt es auf den Punkt: „Wir sind nicht böse, dass wir Zigeuner genannt werden. Wir sind ja Zigeuner. Ich will auch gar nichts anderes sein. Jetzt sagen sie Rom oder Roma und Sinti oder was weiß ich! Keiner kennt sich mehr aus.“ (Filmdienst)

CEIJA STOJKA – PORTRÄT EINER ROMNIA 1999, R: Karin Berger, B: Karin Berger, K: Jerzy Palacz, Ton: Bruno Pisek, Alf Schwarzlmüller, SCH: Michael Palm. M: Ceija Stojka, Harri Stojka, Willibald Stojka, El Pare, FSK 85 Min, OmU

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Trailer

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