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Premiere

Frauenschicksal im Mittelalter

DES TEUFELS BAD

Oberösterreich im Jahr 1750: Ein Karpfenteich reflektiert das Grau des Himmels. Ein tiefer, dunkler Wald schluckt das Sonnenlicht. Auf einem Hügel wird eine Hingerichtete zur Schau gestellt. Als Exempel. Als Warnung. Ein Omen? Die tiefreligiöse und hochsensible Agnes betrachtet die tote Frau mit Mitleid. Auch mit Sehnsucht, denn sie fühlt sich fremd in der Welt ihres Mannes Wolf, in die sie gerade eingeheiratet hat. Eine gefühlskalte Welt voller Arbeit, Verrichtungen und Erwartungen. Immer mehr zieht sich Agnes zurück… Veronika Franz und Severin Fiala entwerfen das abgründige Psychogramm einer Frau aus Fleisch und Knochen, Sehnen und Seele, gespielt von Anja Plaschg, die als Soap & Skin auch die Filmmusik komponiert hat. Des Teufels Bad gibt Frauen aus dem bäuerlichen Milieu, den Unsichtbaren und Ungehörten jener Zeit, eine Stimme und zeigt ihren harten Alltag, bestimmt von religiösen Dogmen und Tabus, die bis ins Heute wirken. Der Film basiert auf historischen Gerichtsprotokollen aus einem erschütternden, bisher unbeleuchteten Kapitel europäischer Geschichte. (Berlinale)

Der Kameramann Martin Gschlacht hat Agnes' inneres und äußeres Erleben in ausdrucksstarke Bildwelten übersetzt. Auf der Berlinale 2024 wurde er dafür mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Gschlacht hat auf 35 mm Zelluloid gedreht, ohne künstliches Licht. Die gedeckten Blau-, Grau- und Brauntöne seiner eindrucksvoll gestalteten Bilder der bedrückenden Lebenswelt, ebenso wie die in weiße Nebel getauchte karge Landschaft entlang des Fischteichs bezaubern und verstören zugleich. (epdfilm)

DES TEUFELS BADA/D 2024, R: Veronika Franz, Severin Fiala, B: Veronika Franz, Severin Fiala, K: Martin Gschlacht, Sch: Michael Palm, M: Soap&Skin, D: Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter, FSK 16, 121 Min

kino achteinhalb: DES TEUFELS BAD

Trailer

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