Premiere
(alp)traumhaftes Märchen
DAS MÄDCHEN MIT DER NADEL
Mit der Nadel versucht sich Karoline im Kopenhagen des frühen 20. Jahrhunderts über Wasser zu halten: Sie arbeitet in einer Kleiderfabrik an der Nähmaschine, ihr Mann scheint auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges verschollen, doch eine Witwenrente bekommt sie ohne Todesurkunde nicht. Der anfangs freundliche Fabrikbesitzer Jørgen macht ihr schöne Augen, doch als Karoline schwanger wird, lässt er sie fallen und entlässt sie. Nun setzt Karoline eine Nadel zu anderem Zweck ein und versucht ihr Ungeborenes abzutreiben. Bevor sie nicht nur ihrem Kind sondern auch sich selbst Schaden zufügen kann, wird sie von Dagmar aufgehalten, die ihr ein Angebot macht: Nach der Geburt könnte das Baby von liebenden Menschen adoptiert werden, Karolines Gewissen wäre dadurch nicht so sehr belastet. Und so wird es gemacht, doch vor allem wird Karoline Aushilfe in Dagmars Hauptbeschäftigung, der Fassade ihres (scheinbar) noblen Tuns: Einem kleinen Bonbongeschäft. Hier lernt Karoline auch das kleine Mädchen Erena kennen, die Dagmar als ihre Tochter vorstellt. Doch nicht nur daran beginnt Karoline bald zu zweifeln. (programmkino.de)
Der Titel des Films spielt, so könnte man meinen, auf Aki Kaurismäkis Film DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK und auf die Silvestergeschichte »Das Mädchen mit den Schwefelhölzern « von Hans Christian Andersen an. Und zwischen diesen beiden Polen bewegt sich auch DAS MÄDCHEN MIT DER NADEL: einem harten, düsteren Sozialdrama und einer überhöhten Komponente, die mitunter an ein Schauermärchen erinnert. Auf beiden Ebenen bewahrt sich der Film sein Herz für die, die ganz unten auf der sozialen Leiter stehen. (epdFilm)
Pigen med nålenDK/PL/S 2024, R: Magnus von Horn, B: Line Langebek Knudsen, Magnus von Horn, K: Michal Dymek, Sch: Agnieszka Glińska, D: Vic Carmen Sonne, Trine Dyrholm, Tessa Hoder, FSK 16, 115 Min, OmU